Da eine TVM™-Sitzung eine massive Reaktion des Nervensystems auslösen kann, ist es wichtig, dass du dich bei deinem Hausarzt über eventuelle Vorerkrankungen informierst. Ein wichtiges Risiko, dessen man sich bewusst sein sollte, ist das Risiko der Reassoziation. Wenn das Nervensystem aufgrund der wahrgenommenen Bedrohung und/oder des Risikos, nicht zu überleben, die Wahrnehmung von Empfindungen und Gefühlen eines Ereignisses oder Reizes unterbricht (Dissoziation), kann dies dazu führen, dass das Nervensystem erstmals in den „freeze“ Modus wechselt, das heißt erstarrt, oder den Kampf oder die Flucht („fight or flight“) wählt. Wird dieser Rettungsversuch nicht als erfolgreich wahrgenommen, kann es dazu führen, dass der Körper/Geist das Ereignis als Trauma registriert. Dissoziation bezieht sich auf den Prozess der Abkopplung von einem emotionalen oder körperlichen Ereignis (Gefühl/Schmerz) oder dessen Intensität. Dadurch verändert sich oft unsere Wahrnehmung der Realität, von Empfindungen, Gefühlen, Situationen, Beziehungen und Personen, einschließlich unserer selbst. Die Re-Assoziation birgt das Risiko, dass wir intensive Beschwerden empfinden, die körperliche und emotionale Schmerzen mit einschließen, die zuvor abgekoppelt waren. Während dieses Prozesses kann es zu Widerständen, Schmerzprojektionen und sogar zu einer möglichen Re-Traumatisierung kommen, weil man sich gegen die Gefühle wehrt, die mit der Re-Assoziation einhergehen. Wenn diese (bisher eingesperrten oder abgekoppelten) Emotionen und Empfindungen "online" gehen oder sich reassoziieren, durchlaufen wir einen neurologischen Prozess, bei dem wir versuchen, sie zu rationalisieren oder ihnen einen Sinn zu geben. Dies ist besonders schwierig, wenn eine große Menge an unverarbeiteter Ladung vorhanden ist, da es ein hohes Maß an Energie und achtsamer Präsenz erfordert. Die Schwierigkeit, in diesen Zuständen achtsam zu sein, rührt daher, dass der Frontallappen, in dem Logik, Vernunft und Rationalität verarbeitet werden, noch ziemlich unzugänglich ist. Dadurch wird verzerrt, was wir wahrnehmen, verarbeiten, verstehen und schlussfolgern. Dies kann sich in Form von Hyperwachsamkeit, Desorientierung, Panik und Reaktivität äußern. Während der Heilung beginnt sich im Frontallappen mehr Aktivität zu bilden. Das kann einige Zeit dauern. Eine Achtsamkeitspraxis oder die Neugierde, die eigenen Prozesse zu verstehen, ist ein phänomenaler Ansatz für diese Zeit. Menschen, die eine Traumaheilung durchlaufen, können davon profitieren, ein unterstützendes Netzwerk von Freunden und Familie zu haben, das sozialen Anschluss bietet. Es ist von Vorteil, dafür zu sorgen, dass dein Netzwerk über den Prozess, den du durchläufst, informiert ist. Denk daran: Heilung ist eine Reise und nicht nur ein Ziel!